Getreu nach dem Motto „ach warum eigentlich nicht“ ging es für einen Kurztrip einen Tag nach Athen. Der Grund war eigentlich nur ein sehr günstiges Ticket, das ich ergattern konnte.

Der Hinflug

Von Stuttgart ging es mit Aegean Airlines nach Athen. Mein Platz war relativ weit vorne, am Gang und direkt hinter der Businessclass. Aus irgendeinem Grund blieb auch noch der Sitz zwischen mir und dem Fensterplatz leer. Ansonsten war der Flieger ziemlich voll. Also war die Anreise eigentlich sehr entspannt und mit viel Platz. Auf so manch einem Langstreckenflug hätte ich mir so viel Beinfreiheit gewünscht wie bei diesem.

Beinfreiheit

Beinfreiheit bei Aegean im A320 auf Sitz 3D

Das Hotel

In Athen angekommen ging es mit der Metro in Richtung Innenstadt. Die Fahrt dauert ca. 45 Minuten. Schon vor einigen Wochen habe ich die Hilton Kreditkarte beantragt, da sie für unseren nächsten Aufenthalt in New York einige Vorteile -wie zum Beispiel kostenloses Frühstück- bietet. Eine prima Gelegenheit das mal in Athen zu testen, denn dort gibt es ein Hilton Hotel in relativ zentraler Lage.

Irgendwie ist es aber schon eine komische Situation: die Häuser sind relativ eng aneinander gebaut. Die Gebäude, Gehwege und Straßen hatten auch schon bessere Zeiten und dann steht da ein riesiger Prachtbau: das „Hilton Athens“. Wenn man es betritt ist man sofort in einer anderen Welt. Der Empfangsbereich ist sehr großräumig gestaltet. Alles ist aus Marmor und piekfein. Sogar einen eigenen Sixt Mietwagenschalter und einen Juwelier gibt es im Empfangsbereich.

Nachdem ich mich an der Rezeption gemeldet hatte sagt man mir dort gleich, dass ich ja Hilton Honors Gold Mitglied sei und ich deshalb ein Upgrade bei meinem Zimmer bekäme. Naja, ein Upgrade… ok. Ohne weitere Vorstellung bedankte ich mich und wartete. Ich bekam eine Zimmerkarte und wurde gebeten mit dem Aufzug in den elften Stock zu fahren, dort würde ich dann in der Executive Lounge eingecheckt werden. Jetzt wurde es schon interessanter. Eine Lounge? Executive? Eigener Checkin? Was bedeutet das alles?

In den elften Stock kommt man tatsächlich nur mit einer Schhlüsselkarte… wie sich die Türe des Aufzugs geöffnet hat war ich nochmal in einer anderen Welt. Ein kleiner Schreibtisch, mit einer Empfangsdame. Im Hintergrund Sofas und Tische. Hmmm, ich lass mich mal überraschen. Die Formalitäten wurden von der Dame wie in Hotels üblich erledigt. Da ich das erstmal in diesem Hotel bin wurde mir noch erklärt, in wie vielen Restaurants ich hier essen kann. Außerdem ist hinter dem Empfang tatsächlich eine Lounge in der es den ganzen Tag über Häppchen und Getränke gibt. Außerdem gemütliche Sitzgelegenheiten und einen tollen Blick auf die Akropolis…. den hätte ich zwar lieber von meinem Zimmer aus gehabt, aber naja….jammern auf hohem Niveau.

Blick von der Executive Lounge Richtung Akropolis

Zu Fuß durch die Stadt

Gleich nach der Ankunft ging es los zu Fuß in Richtung Syntagma Platz mit dem Regierungsgebäude, das man aus den Medien kennt, wenn es mal wieder um die Finanzen von Griechenland geht. Am morgigen Sonntag soll es hier Demonstrationen geben, dass der Name Mazedonien zu Griechenland gehört und nicht zu dem Land nördlich von hier. Offensichtlich rechnet man mit Ausschreitungen, da an jeder Ecke Busse mit Polizisten in voller Montur stehen.

Vor dem Gebäude stehen die berühmten Wachen, ähnlich wie am Buckingham Palast in London. Es fiel sofort auf, dass bei jeder Wache noch eine „Wache für die Wache“ stand. Sobald sich jemand der 1. Wache näherte um Bilder zu machen wurde darauf geachtet, dass man ihn nicht anfasst oder ihm zu nahe kommt. Ich denke dass es hier in der Vergangenheit schon einige Touristen übertrieben haben.

Die Agia Dinima Kirche aus dem 17. Jahrhundert steht unter einem Hochhaus, das extra auf Pfeilern erbaut wurde.

Weiter ging es mit einem kleinen Irrlauf durch die Straßen und kleine Gassen auf der Suche zum Eingang der Akropolis. Gefühlt bin ich einmal um den Hügel gelaufen um den Eingang zu finden. Alles im Spitzentempo, da die Sonne langsam unter ging. Irgendwie scheint es keine Schilder zu geben, auf denen man zur Akropolis „geleitet“ wird. Nur durch die steigende Anzahl an Souvenirläden konnte ich mich orientieren. Je mehr solcher Läden es gibt, desto näher musste ich an die Akropolis kommen.

Nach einer Stunde „Walking“ kam ich endlich am Eingang an…. der war nur leider geschlossen. In den Wintermonaten schließt die Akropolis schon um 16:30. Da war ich leider zu spät. Gute Vorbereitung eines solchen Kurztrips ist halt alles. Ich konnte aber wenigstens noch ein „Soldaten Tamtam“ sehen: Die griechische Flagge, die auf der Akropolis weht wird jeden Abend eingeholt und von Soldaten mitgenommen. Die laufen aber natürlich nicht irgendwie durch die Gegend, sondern im Gleichschritt. Es war ganz nett anzuschauen und hat die Enttäuschung über die frühe Schließung etwas gemildert. Nichtsdestotrotz war es sehr beeindruckend an jeder Ecke Säulen oder alte Stätten zu sehen. Da muss ich unbedingt nochmal in Ruhe sehen.

Die Fahne wird eingeholt und zur Kaserne gebracht.

Griechen tanzen am Fuße der Akropolis

Abendessen

Zum Abendessen habe ich mir ein nettes kleines, griechisches Restaurant am Fuße der Akropolis rausgesucht, das auf Tripadvisor sehr gute Bewertungen erhalten hat. Es war sehr authentisch und zwar schon auf Touristen ausgelegt, aber es gab echte griechische Kost. Kein Gyros mit Pommes. Und die Preise waren auch ok. Für Tzatziki, Bohnen und Fleischbällchen mit einer Cola zahlte ich 18,-€

Hackfleischbällchen, Bohnen und Tzatziki

Athen bei Nacht

Zu Fuß ging es wieder zurück zum Hotel. Ich muss sagen, dass die antiken Sehenswürdigkeiten bei Nacht auch so ihren Charme haben. Sie werden fast alle spektakulär mit Licht in Szene gesetzt. Ganz besonders fand ich das Panathinaiko Stadion. In ihm wurden die ersten olympischen Spiele der Neuzeit 1896 ausgetragen. Abends ist es zwar geschlossen, man kann aber vom Zaun aus hinein schauen.

Panathinaiko Stadion bei Nacht

Akropolis bei Nacht

Zweiter Tag des Kurztrips – Vormittag in Athen

Da gestern die Akropolis schon geschlossen war begann der Tag heute sehr früh. Ich wollte unbedingt um 08:30 zur Öffnung vor Ort sein. Da mir aber der halbstündige Weg dort hin zu weit war buchte ich das erste Mal mit Uber einen Fahrer, der auch 3 Minuten später am Hotel war. Uber ist ein Dienst bzw. eine App, mit der man sich Taxifahrten buchen kann. Diese Fahrten werden aber von Privatpersonen durchgeführt, die sich ein paar Euros nebenher verdienen möchten. In Deutschland ist dieser Dienst nicht verfügbar, aber irgendwie sonst in jedem anderen Land. Die 10 minütige Fahrt kostete nur 3,50€. Ziemlich cool, nur mal wieder nicht in Deutschland verfügbar.

An der Akropolis-Kasse angekommen kam dann die positive Überraschung. Die Dame dort wollte kein Geld sondern teilte mir mit, dass es heute keinen Eintritt koste. Juhuu, schon wieder 20,-€ gespart. Direkt nach der Öffnung war auch so gut wie nichts los. Das liegt zum Einen bestimmt an der Jahreszeit, aber zum anderen auch an der Uhrzeit. Perfekt für mich. Die Säulen und Artefakte, waren wirklich beeindruckend. Immer wieder frage ich mich, wie das vor zweitausend Jahren auf den Berg gebracht wurde… und ich fauler Hund will nicht mal eine halbe Stunde dort hin gehen.

Da ich ja das Eintrittsgeld gespart hatte und auch noch Zeit hatte beschloss ich noch in das Akropolismuseum zu gehen. Dort werden verschiedene Fundstücke der Ausgrabungen ausgestellt. Wer mich kennt weiß dass ich kein besonders „guter“ Museumsgänger bin. Deshalb war ich schon nach einer halben Stunde durch. Nichtsdestotrotz muss ich aber gestehen, wenn man das Alter der Artefakte beachtet, ist es schon sehr beeindruckend. Übrigens ist das Fotografieren in dem Museum verboten. Keine Ahnung, wo die Bilder herkommen.

Blick aus dem Museum zum Akropolis Hügel

Ein Nachbau des kompletten Areals aus Lego. Leider stand nirgends, wie lange dieser Bau gedauert hat.

Somit geht es nun wieder Richtung Heimat… leider nicht auf direktem Weg, sondern mit dem kleinen Umweg über Kopenhagen.

Das nächstes Upgrade bei SAS

Mein Rückflug ging mit Aegean von Athen nach Kopenhagen. Von dort weiter mit SAS. Bei SAS kann man für ein Upgrade seines Fluges Geld bieten. Natürlich mache ich dies aber mit dem Minimalbetrag der möglich ist. Und wie man schon ahnen kann kam eine Email: Congratulation You have been upgraded.

Das ist jetzt auf einem einstündigen Flug nichts spektakuläres, aber bei über 4h Aufenthalt in Kopenhagen darf ich die SAS Lounge dort nutzen und kann bequem auf Sofas sitzen und mich beim Essen und trinken bedienen. Außerdem sitze ich im Flieger auf einem Platz, den es bisher für mich noch nie gab: 1A

Fazit

Ein schöner Abschluss des Trips. In weniger als 24h ganz Athen anzuschauen ist unmöglich aber trotzdem beeindruckend. Durch die zwei Upgrades im Hotel und beim Rückflug gab es sogar Luxus für kleines Geld.

Würde ich einen solchen Kurztip wieder machen? Jederzeit. Ich bin ja mal gespannt, wo der nächste hin geht.

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