Der Addo ist ein Park zum selber fahren und entdecken. Das hat auf jeden Fall den Vorteil, dass man eine gewisse Freiheit hat, d.h. solange man will bei den Tieren verweilen kann, aber auch einen Nachteil: Wir hatten im Vorfeld gehört, dass man auch durch den Park fahren kann und im schlechtesten Fall kein einziges Tier sieht. Das ist eben Natur. Deshalb haben wir uns zusätzlich zum selbst erkunden für eine geführte Safari entschieden.

⚠ Dieser Beitrag ist Teil unseres kompletten ✈ Tripreports  Südafrika 2019 . Unter folgendem Link findet ihr die kompletten Informationen zu der Reise wie zum Beispiel Unterkünfte, Erlebnisse, Tipps&Tricks und vieles mehr.
 

Durch unsere Tauchtouren haben wir die Erfahrung gemacht, dass ein lokaler Guide oft sehr genau weiß wo die Tiere sind und wann sie dort sind. Unsere Intuition sollte recht behalten…

Sundowner Game Drive

Buchung

Wir wollten die Tour bereits von zuhause buchen. Wir schauten auf der SAN-Park Homepage, aber leider war von dort keine Buchung möglich. Wir schrieben den Addo Park direkt per Mail an und stellten eine Anfrage. Einen Tag später bekamen wir die Bestätigung. Die Bezahlung erfolgte vor Ort an der Rezeption im Main Camp, nicht unweit von unserer Unterkunft.

Auf der Pirsch

Los ging es mit einem offenen Safaribus mit ca. 25 Personen. Der 1. Elefant war natürlich ein Highlight und auch ein hübsches Postkartenmotiv in der Abendsonne. Es wurde fleissig fotografiert und weiter ging es. Am zweiten Wasserloch stand gleich eine ganze Herde Elefanten mit Jungtieren. Ein toller Anblick dieser beeindruckenden Tiere.

Weiter ging es dann auf einer Schotterstraße, die für die selbstfahrenden Parkbesucher gesperrt ist. Der Guide meinte schon, dass dort am Tag zuvor Löwen gesichtet wurden. Tatsächlich lag 100m weiter ein Löwe direkt am Wegesrand, etwa 10m vom Bus entfernt. Neben ihm lag noch sein Mittagessen, ein Warzenschwein oder zumindest das was noch davon übrig war. Er schien erschöpft von seiner Mahlzeit. Unser Guide witzelte schon, dass jetzt jeder ein Selfie mit ihm machen könne. Der sei jetzt harmlos. Wir waren einfach nur fasziniert und gefesselt von diesem anmutenden Tier, das verdient den Titel „König der Tiere“ trägt. Nach einigen Minuten kam ein zweiter Löwe aus dem Gebüsch. Die beiden beschnupperten sich kurz schienen sich aber gut leiden zu können. Beide lagen entspannt nur wenigen Meter von uns entfernt. Wir konnten unsere Blicke nicht von ihnen abwenden. Plötzlich lief eine Tüpfelhyäne auf die beiden zu und wollte sich wohl über die Esssensreste hermachen und beide wurden hellwach. Der Hyäne war das wohl zu heikel und sie suchte nach kurzem Zögern dann doch das Weite. Wow- noch nicht mal eine halbe Stunde unterwegs und schon zwei der Big Five (Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel und Leopard) gesehen, dachten wir uns.

Weiter ging es vorbei an Warzenschweinen, Kudus, Erdmännchen, Zebras, Schakalen und natürlich Elefanten Richtung Sonnenuntergang. Am nächsten Wasserloch war eine regelrechte Elefanten- Badeparty: Einige spielten im Wasser oder tranken. Die Jungen kämpften gegeneinander. Wir hatten den Eindruck als würden wir zur Herde dazugehören, weil sie uns überhaupt nicht beachteten, sondern einfach nur Spass hatten. Etwas Abseits machten wir Rast, um den Sonnenuntergang zu genießen. Der Guide hatte Getränke (wir mussten zuvor sagen, was wir trinken wollen) und Snacks dabei und wir ließen uns beides in mitten dieser beeindruckenden Landschaft schmecken. Dann ging es zurück zum Main Camp natürlich mit einigen Wegbegleitern (Elefanten, Pumbas, Kudus, Springböcke, Zebras etc.).

Fazit

Alles in allem ein wirklich gelungener Ausflug. Wie wir vermutet hatten, lohnt es sich einfach mit einem Guide unterwegs zu sein. Die Jungs kennen ihr Revier und man hat eine weitaus höhere Chance Tiere zu sehen. Die Tour selber war ein tolles Erlebnis. Tiere, die wir bei uns nur im Zoo sehen in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen ist fast surreal aber atemberaubend.

Game Drive im eigenen Auto

Der Addo Park ist hauptsächlich dafür bekannt, dass man die Safari im eigenen Auto machen kann. Das ist schon etwas besonderes, zum einen kann man wirklich selbst nach den Tieren suchen und sie solange beobachten, wie man möchte, zum anderen kann das auch mit Nervenkitzel verbunden sein, da die Tiere zum Teil ziemlich nahe ans Auto kommen.

Auf der Pirsch

Nach unserer ersten Nacht im Park starten wir morgens unsere Safari. Zunächst kauften wir uns aber nochmal eine detailierte Karte des Parks. Hier sind alle befahrbaren Wege eingezeichnet. Man findet hier auch Picknick-Areas, die eingezäunt sind. Hier befinden sich auch Toiltten. Außerdem sind Aussichtspunkte eingezeichnet, an denen man auch aussteigen kann. Außerhalb dieser Aussichtspunkte ist es verboten auszusteigen, da im Park natürlich auch gefährliche Tiere, z. B. Löwen frei herumlaufen. „Game Drive“ ist das englische Wort für Safari. Im englischen Begriff versteckt sich auch, das was man bei einer Safari tatsächlich tun sollte: Es als Spiel sehen. Deshalb befinden sich neben der Karte Bilder der Tiere, die man im Park beobachten kann. Für jedes Tier bekommt man Punkte von 1 bis 10. Je seltener das Tier ist, desto mehr Punkte bekommt man (Leopard gibt z. B. 10 Punkte). Derjenige, der im Auto das Tier zuerst sieht bekommt die Punkte. Echt ein toller Ansporn die Augen offen zu halten und ab und zu genau hinzuschauen.

Die meisten Tiere findet man an den Wasserlöchern, die natürlich auch in der Karte eingezeichnet sind. Wir sahen dort unzählige Elefanten, Zebras und auch einen Wasserbüffel, der dritte der Big Five.

Aber nicht nur dort, sondern auch abseits des Weges tauchten immer wieder Tiere auf. Nervenkitzel kommt auch auf, wenn plötzlich ein Elefant aus dem Gebäusch mitten auf die Straße läuft, auf der man gerade fährt. Er denkt nicht einmal daran aus dem Weg zu gehen: Wenn man Pech hat stellt er sich noch mitten in den Weg und es bleibt einem nichts anderes übrig als abzuwarten, bis er wieder weg ist. Ein echtes Abenteuer.

Der Park ist landschaftlich wirklich wunderschön: Endlose Weiten ohne Zivilisation, so stellt man sich Afrika vor und so ist es hier. Man kann im Park verschiedene Routen fahren, die auch sehr gut ausgeschildert sind. Obwohl der Addo Park eine echte Touristenattraktion ist sind wir teilweise Wege gefahren, auf denen uns kein einziges Auto begegnet ist. Daran erkennt man die Weitläufigkeit des Parks. An den Wasserlöchern sind dann meistens einige Autos, da sich hier auch viele Tiere aufhalten. Da unsere zweite Unterkunft im Addo Mathyloweni Rest Camp ganz im Süden des Parks war, fuhren wir Richtung Süden. Wir sind fast alle Straßen abgefahren und waren den ganzen Tag unterwegs.

Fazit

Ein toller Nationalpark, der sich seine Natürlichkeit bewahrt hat. Wir haben auf unserer Reise gehört, dass in anderen Parks die Tiere gefüttert werden, damit sie auch ja an Ort uns Stelle sind und die Touristen auch alle Big Five sehen können. Das ist hier nicht so, zumindest hatten wir hier den Eindruck, dass nicht oder nur sehr wenig in die Natur eingegriffen wird. Hier kann es auch passieren, dass man 30 min durch den Park fährt und kein Tier sieht. Das ist eben Natur! Es gibt hier auch nicht alle Big Five z. B. keine Nashörner und Leoparden sieht man nur mit ganz Glück mal in der Nacht. In anderen Parks hat man die Big Five Garantie – irgendwie komisch. Das macht den Addo Park sympatisch und man hat wenigstens ein bisschen das Gefühl, dass die Tiere in der Wildnis leben, obwohl sie eigentlich gefangen sind. Wie übrigens fast alle „wilden“ Tiere in Südafrika.

Ein Kommentar

Kommentar schreiben